Altersvorsorge: die grösste Sorge der Schweiz

Gemäss dem Credit Suisse Sorgenbarometer ist das Thema AHV und Altersvorsorge die Nummer 1 Sorge der Schweiz. Falls du also Zweifel bezüglich deiner Altersvorsorge hast und deine AHV Rente innerlich bereits abgeschrieben hast, stehst du damit nicht allein da.

Wie genau sich die Altersvorsorge verändern wird, ist schwierig abzuschätzen. Klar ist, dass die Altersvorsorge in der heutigen Form in Zukunft kaum finanzierbar sein wird. Es ist deshalb ratsam, die Verantwortung für die eigene Altersvorsorge selbst zu übernehmen. Im Bereich Vorsorge zeige ich dir, wie du am besten deine persönliche Altersvorsorge in Angriff nimmst.

Überblick über das Schweizer Vorsorgesystem

Das Schweizer Vorsorgesystem basiert auf dem 3-Säulen-Prinzip. Dabei geht es nicht nur um die Altersvorsorge sondern auch um die Vorsorge bei Invalidität oder im Todesfall. Die Grundidee hinter dem 3-Säulen-Prinzip ist, dass sich deine Situation mit jeder weiteren Säule verbessert.

  • 1. Säule: Staatliche Vorsorge (AHV und IV)
    • Ziel: Existenzsicherung (Minimum)
  • 2. Säule: Berufliche Vorsorge (BVG, Pensionskasse)
    • Ziel: Fortführung des gewohnten Lebensstandards
  • 3. Säule: Private Vorsorge (3a und 3b)
    • Ziel: Schliessung von Vorsorgelücken

Das Problem mit der heutigen Altersvorsorge

Das Schweizer Vorsorgesystem ist zwar sehr ausgeklügelt, lässt sich aber nicht ohne weiteres an Veränderungen in der Gesellschaft anzupassen. Wie stark diese Veränderungen sind, wird an folgender Entwicklung sichtbar: 1948, bei der Gründung der AHV, gab es 15 Rentner pro 100 Erwerbstätige, heute sind es bereits 29 und 2045 werden es je nach Szenario des Bundes 46 – 50 Rentner pro 100 Erwerbstätige sein.

Dieser Anstieg von Rentner im Verhältnis zu den Erwerbstätigen ist für die Altersvorsorge eine grosse Herausforderung. Da die Kosten für die Altersvorsorge aufgrund der genannten demografischen Entwicklung in Zukunft deutlich steigen werden, könnte es durchaus auch zu Leistungskürzungen bei der 1. und 2. Säule kommen. Dies ist insbesondere problematisch, da die Rentenzahlungen aus diesen Säule bereits heute  in vielen Fällen nicht reichen, um den gewohnten Lebensstandard nach der Pensionierung aufrecht zu erhalten.

Private Vorsorge wird wichtiger

Aufgrund der genannten Problemen bei der 1. und 2. Säule ist es ratsam, die eigene Altersvorsorge selbst in die Hand zu nehmen. Das beste Instrument dazu ist die freiwillige, private Vorsorge (3. Säule). Die private Vorsorge hat den entscheidenden Vorteil, dass in dieser Säule keine Umverteilung von Vorsorgegeldern stattfindet. Das heisst, alle deine Einzahlungen in die 3. Säule kommen voll umfänglich dir zu Gute.

Die 3. Säule im Detail

Bei der dritten Säule wird zwischen den Varianten 3a und 3b unterschieden. Insbesondere die Säule 3a ist auf Grund der Steuerbegünstigung attraktiv für die private Vorsorge.

  • Säule 3a: gebunden und steuerbegünstigt
  • Säule 3b: flexibel aber nicht steuerbegünstigt

Gebunden bedeutet dabei, dass du Geld, welches du auf dein Säule 3a Konto einzahlst, frühstens 5 Jahre vor dem Rentenalter wieder beziehen kannst. Es gibt aber Ausnahmen, wie die Finanzierung von selbst bewohntem Wohneigentum oder die Aufnahme einer selbstständigen Erwerbstätigkeit.

Steuerbegünstigt bedeutet, dass du Einzahlungen in die Säule 3a von deinem steuerbaren Einkommen abziehen kannst. Weiter sind Zins und Erträge aus deinem Säule 3a Vermögen von der Einkommenssteuer befreit und das Säule 3a Vermögen muss auch nicht als Vermögen versteuert werden. Das Säule 3a Vermögen muss erst beim Bezug zu einem reduzierten Steuersatz versteuert werden.

Mehr über die verschiedenen Säule 3a Möglichkeiten und welche davon für dich geeignet ist, erfährst du im Artikel zur Säule 3a.