SEPA oder Swift? Das ist hier die Frage

Je nach Zielland und Währung deiner internationalen Zahlung machst du entweder eine SEPA- oder eine Swift-Zahlung. Nachfolgend werden die zwei Zahlungsarten erklärt und du erfährst, wie du internationale Zahlungen günstig tätigen und damit viel Geld sparen kannst.

Die Swift-Zahlung im Überblick

Traditionell wurden alle internationalen Zahlungen über das Swift-System gemacht. Swift-Zahlungen sind jedoch langsam, kompliziert und teuer.

Die Swift-Zahlung im Überblick:

  • Zahlung in allen Währungen möglich
  • Zahlung dauert meistens mehrere Tage
  • Zahlung benötigt einen elfstelligen BIC (auch Swift-Code genannt)
  • Die anfallenden Kosten werden je nach gewählter Gebührenregelung (SHA, OUR oder BEN) unterschiedlich zwischen Auftraggeber und Empfänger aufgeteilt
  • Die Gesamtkosten für eine Swift-Zahlung können bis zu 30 CHF betragen
  • Dazu kommt ein Wechselkurszuschlag für Zahlungen in Fremdwährung von 1% bis 4% je nach Bank und Währung (mehr zum Wechselkurszuschlag im Artikel Bezahlen Ausland)

Fazit: Eine Swift-Zahlung ist je nach Land, Währung und Bank teuer bis sehr teuer.

SEPA für Euro-Zahlungen

Seit der Einführung des Europäischen Zahlungsraums, SEPA (Single Euro Payments Area) gibt es für Euro-Zahlungen im SEPA-Raum die SEPA-Zahlung.

Zum SEPA-Raum gehören neben allen Ländern der EU auch Norwegen, Island, Liechtenstein und die Schweiz. Das Ziel des Europäischen Zahlungsraums ist es, dass die Kunden keinen Unterschied mehr zwischen nationalen und grenzüberschreitenden Zahlungen erkennen können. Das bedeutet unter anderem, dass eine grenzüberschreitende Zahlung nicht mehr kosten darf als einen nationale Zahlung. Da in fast allen europäischen Ländern nationale Zahlungen gebührenfrei sind, sind mittlerweile auch viele grenzüberschreitende SEPA-Zahlungen gebührenfrei.

Auch viele Schweizer Banken bieten gebührenlose SEPA-Zahlungen in Euro an. Gebührenlos heisst aber nicht kostenlos: Wie beim Bezahlen im Ausland fällt auch bei einer Zahlung in Euro ein Wechselkurszuschlag an. Dieser beträgt je nach Bank zwischen 1% und 2%.

Die SEPA-Zahlung im Überblick:

  • Nur Zahlungen in Euro möglich
  • Benötigt eine IBAN
  • Häufig gebührenlos
  • Aber Wechselkurszuschlag von 1 bis 2% je nach Bank

Fazit: SEPA-Zahlungen sind deutlich günstiger als Swift-Zahlungen, aber leider nur in Euro möglich.

Internationale Zahlungen sind bei Schweizer Banken teuer, aber es gibt Alternativen

Schweizer Banken verlangen für internationale Zahlungen hohe Gebühren. Gerade wer regelmässig internationale Zahlungen tätigt, oder im Rahmen eines Austausches oder Sprachaufenthalts grössere Beträge ins Ausland überweist, kann mit einer günstigeren Alternative schnell 100 CHF und mehr sparen. 

Zahlung innerhalb des SEPA-Raums tätigt man am besten mit Revolut. Alle anderen internationalen Zahlungen sind mit Transferwise am günstigsten.

Kostenlose SEPA-Raum-Zahlungen mit Revolut

Zusätzlich zur attraktiven Kreditkarte bietet Revolut auch kostenlose internationale Zahlungen an. Dies ist insbesondere spannend, weil Revolut keine Währungszuschläge (ausser am Wochenende) erhebt. Wie du zu deinem Revolut-Konto kommst, Geld auf dein Konto lädst und warum du Währungen nicht am Wochenende wechseln solltest, erfährst du im Artikel Bezahlen Ausland.

Mit Revolut kannst du kostenlose internationale Zahlungen im Umfang von maximal 6’000 EUR (oder entsprechender Wert in anderer Währung) pro Monat tätigen. Darüber hinaus fällt eine Gebühr von 0.5% an.

Während Zahlungen in Euro und in anderen Währungen von SEPA-Ländern (z.B. SEK oder CHF) tatsächlich gebührenfrei sind, stimmt dies für Zahlungen ausserhalb des SEPA-Raums nicht ganz: Zwar verlangt Revolut selbst auch für solche Zahlungen keine Gebühren, da es sich dabei aber um Swift-Zahlungen handelt, fallen Gebühren von Drittbanken an.

Für Zahlungen über 6’000 EUR pro Monat oder Zahlungen ausserhalb des SEPA-Raums gibt es mit Transferwise eine günstigere Möglichkeit.

Günstige, weltweite Überweisungen mit Transferwise

Transferwise ist ein 2011 gegründetes und auf internationale Überweisungen spezialisiertes Unternehmen mit weltweit ca. 1’700 Mitarbeitern und mehr als 6 Millionen Kunden. Für die internationalen Zahlungen nutzt Transferwise ein Peer-to-Peer (P2P) System.

Beispiel des Peer-to-Peer-Systems

Angenommen du möchtest 1’000 USD in die USA überweisen und John, ein amerikanischer Transferwise-Nutzer möchte 1’000 CHF in die Schweiz überweisen. Anstatt für beide Überweisungen eine teure Swift-Zahlung zu tätigen, nimmt Transferwise die 1’000 USD von John und überweist sie an deinen Empfänger in den USA. Gleichzeitig nimmt sie deine 1’000 CHF und überweist sie an Johns Empfänger in der Schweiz.

Damit das System funktioniert, hat Transferwise Konten in ganz vielen Ländern. Wenn du also eine Überweisung mit Transferwise machst, bezahlst du dein Geld immer auf das Transferwise-Konto in der Schweiz ein. Die Auszahlung erfolgt dann vom Transferwise-Konto des jeweiligen Landes aus. Anstatt einer teuren internationalen Swift-Zahlung sind somit nur zwei günstige oder gar kostenlose nationale Zahlungen nötig. Eine Überweisung mit Transferwise ist dadurch nicht nur deutlich günstiger, sondern auch schneller.

Soviel kostet eine Überweisung mit Transferwise

Mit Transferwise kannst du Überweisungen in 50 verschiedenen Währungen machen. Die Überweisungsgebühr ist von der Währung abhängig und besteht immer aus einem Fixbetrag (ca. 1 – 5 CHF) und einer prozentualen Gebühr (ca. 0.3% – 1%). Die Kosten sind umso höher, je weniger eine Währung weltweit getauscht wird.

Beispiele:

  • 1000 CHF in USD überweisen: Gebühr 4.49 CHF (1.50 CHF + 0.3%)
  • 1000 CHF in ARS (Argentinische Pesos) überweisen: Gebühr 13.39 CHF (4 CHF + 0.95%)

Für den Währungswechsel selbst verwendet Transferwise faire Kurse ohne Wechselkurszuschläge. Wenn du die Einzahlung auf das Schweizer Transferwise-Konto per Kredit- oder Maestrokarte machst, kommen weitere Gebühren dazu. Deshalb zahlst du dein Geld am besten kostenlos per Banküberweisung ein

So nutzt du Transferwise

Zuerst musst du dich bei Transferwise registrieren und einen Account erstellen. Wenn du nur internationale Überweisungen tätigen willst, benötigst du keinen Transferwise-Borderless-Account (mehr dazu später). Es reicht, wenn du dich online auf der Transferwise Website registrierst.

Wenn du meinen Einladungslink für die Registrierung verwendest hier, ist deine erste Überweisung bis 600 CHF kostenlos (danach reduzierte Gebühr) und ich erhalte 60 CHF sobald drei Personen diesen Link nutzen und eine Überweisung mit Transferwise tätigen.

Der Überweisungsvorgang mit Transferwise ist auf den ersten Blick etwas ungewöhnlich, dauert aber nur wenige Minuten. Hier erfährst du Schritt für Schritt, wie es geht:

  1. Sobald du registriert bist, kannst du deine Überweisung online auf der Website von Transferwise aufsetzen (Betrag, Währung, Empfänger wählen)
  2. Wähle die kostenlose Banküberweisung als Einzahlungsmethode
  3. Danach siehst du die Bankdetails des Transferwise-Konto in der Schweiz, auf welches du dein Geld einzahlst
  4. Gehe nun in dein e-Banking und überweise das Geld zu Transferwise, vergiss dabei die achtstellige Referenznummer nicht. Die Kontodetails inkl. Referenznummer sind immer gleich, speichere sie am besten gleich als Zahlungsvorlage
  5. Nachdem du die Zahlung in deinem e-Banking ausgelöst hast, musst du dies abschliessend noch auf der Transferwise-Website bestätigen

Sobald Transferwise deine Überweisung durchgeführt hat, erhältst du eine Bestätigung per E-Mail.

Geld aus dem Ausland empfangen

Wenn du eine Fremdwährungszahlung auf dein Bankkonto erhältst, fällt häufig eine Gebühr für die Gutschrift an. Und selbst wenn keine Gebühr anfällt, so verrechnet die Bank in jedem Fall einen Wechselkurszuschlag. Beide Kosten kannst du vermeiden, wenn du dir Fremdwährung aus dem Ausland nicht auf dein Schweizer Bankkonto, sondern auf dein Revolut- oder Transferwise-Konto einzahlen lässt.

Für alle europäischen Währungen: Revolut

Währungen aus dem SEPA-Raum kannst du dir kostenlos auf dein Revolut-Konto einzahlen lassen. Deine Kontodetails siehst du, wenn du in der Revolut-App auf das Konto der entsprechende Währung klickst (evtl. musst du das Konto zuerst noch oben rechts hinzufügen).

Das so empfange Geld verwendest du am besten gleich bei deiner nächsten Reise mit der Revolut-Karte. Du kannst das Geld aber auch mit Revolut in CHF wechseln und kostenlos auf dein Schweizer Bankkonto überweisen. Wichtig: Überweise das Geld in CHF sonst bezahlst du den Wechselkurszuschlag deiner Schweizer Bank.

Für USD, AUD und NZD: Transferwise

Transferwise bietet neben den internationalen Überweisungen auch einen kostenlosen Borderless-Account an. In deinem Borderless-Account kannst du bis zu 40 Währungen gleichzeitig halten (ähnlich wie bei Revolut). Du erhältst aber zusätzlich lokale Kontodetails für die USA, Grossbritannien, Australien und Neuseeland (weitere Länder folgen). Wichtig: Mit dem Borderless-Account hast du in diesen Länder kein echtes Bankkonto sondern nur Kontodetails.

Falls also deine amerikanischen Verwandten dir jedes Jahr zu Weihnachten 100 USD schenken, bisher aber immer nur 80 CHF auf deinem Schweizer Bankkonto ankamen (leider realistisch), kannst du ihnen nun deine US-Kontodetails geben, welche du in der Transferwise-App findest. Dein Verwandten können dir dann das Geld per nationaler Zahlung (ACH für die USA) deutlich günstiger überweisen.

Das erhaltene Geld kannst du entweder mit Hilfe von Transferwise für eine kleine Gebühr in CHF wechseln und auf dein Schweizer Bankkonto überweisen. Oder noch besser das Geld gleich für die nächsten USA Ferien nutzen und mit der ebenfalls kostenlosen Transferwise-Mastercard bezahlen.

Für alle restlichen Währungen

Falls die Währung zu den 50 Währungen gehört, bei denen eine Transferwise-Überweisung möglich ist, erklärst du dem Absender am besten Transferwise. Dies ist sowohl für dich, als auch für den Sender des Geldes die attraktivste Variante.

Falls die Währung von Transferwise noch nicht angeboten wird, bleibt als letzte, teure Möglichkeit noch die Swift-Überweisung.