Was du alles bei der Pensionierung berücksichtigen solltest

Spätestens mit 55 Jahren (bei Frühpensionierung früher) solltest du dich das erste Mal mit deiner Pensionierung beschäftigen. Es gibt nämlich finanziell einiges zu beachten und mit einer guten Pensionierungsplanung lassen sich Einsparungen erzielen, die locker für die geplante Weltreise nach der Pensionierung reichen.

Budget und Vermögensübersicht

Die Planung der Pensionierung beginnt mit dem Erstellen einer Vermögensübersicht (Sparguthaben, Wertschriften, Vorsorgegelder aus Pensionskasse und Säule 3a, Immobilen abzüglich Hypotheken) sowie einem Budget, welches die voraussichtlichen Einnahmen und Ausgaben nach der Pensionierung gegenüberstellt. Deine voraussichtliche AHV-Rente kannst du dir von der zuständigen Ausgleichskasse berechnen lassen. Die voraussichtliche Pensionskassenrente ist auf deinem Pensionskassenausweis ersichtlich. Sollten die erwarteten Ausgaben höher sein als die zu erwartenden Einnahmen, hast du nun noch genügend Zeit um die Einkommenslücken zu schliessen. 

Weiter ist es ratsam, das Pensionskassenreglement zu lesen und den Pensionskassenausweis genau zu studieren. Denn viele Entscheidungen im Zusammenhang mit der Pensionierung sind von Details bei der Pensionskasse abhängig. Je nach Situation und Pensionskasse kann sich auch noch ein freiwilliger Einkauf in die Pensionskasse lohnen.

Frühpensionierung

Falls du eine (Teil-)Pensionierung vor dem AHV-Rentenalter anstrebst, solltest du abklären, wie du die Einkommenslücke zwischen dem Zeitpunkt der Frühpensionierung und dem ordentlichen Pensionierungsalter am besten finanzierst. Dabei geht es darum, eine optimale Abstimmung zwischen der ersten, zweiten und dritten Säule sowie deinem restlichen Vermögen zu finden.

Kapitalbezug oder Pensionskassenrente

Egal ob du dich regulär oder frühpensionieren lässt, stellt sich die Frage, ob du einen Teil oder sogar dein gesamtes Pensionskassenkapital als einmaliger Kapitalbezug oder als monatliche, lebenslange Rente beziehen möchtest. Da beide Möglichkeiten spezifische Vor- und Nachteile haben, hängt die optimale Entscheidung von deiner individuellen Situation ab.

Optimale Bezugsstrategie der Vorsorgegelder

Falls du dich für einen Kapitalbezug entscheidest und gleichzeitig ein, oder idealerweise mehrere, Säule 3a Konten hast, kannst du Steuern sparen, wenn du die Bezüge der Vorsorgegelder über mehrere Jahre verteilst. Es lohnt sich deshalb, die Bezüge im Vorfeld zu planen.

Hypothek

Auch eine allfällige Hypothek sollte bei der Planung der Pensionierung berücksichtigt werden. Eine Hypothek ist nämlich aus Sicht der Bank nur dann tragbar, wenn die Wohnkosten (kalkulatorische Zinskosten, Amortisation und Unterhaltskosten) nicht mehr als einen Drittel des regelmässigen Einkommens ausmachen. Da im Normalfall die Summe aus AHV- und Pensionskassenrente tiefer ist als der frühere Lohn, kann es sein, dass die Hypothek in der bisherigen Höhe nicht mehr tragbar ist. Die Hypothek muss folglich reduziert werden, da sie ansonsten unter Umständen von der Bank gekündigt wird. Dies könnte im schlimmsten Fall bedeuten, dass das Haus verkauft werden muss.

Finanzplan

Zum Abschluss der Pensionierungsplanung wird ein Finanzplan erstellt, der die Entwicklung des Vermögens bis zur Pensionierung und für die Zeit danach aufzeigt. Der Finanzplan berücksichtigt dabei einen allfälligen Kapitalbezug, die Bezugszeitpunkte der Vorsorgegelder sowie eine allfällige Amortisation der Hypothek.

Anlagestrategie für Vermögen

Da die staatlichen Renten in der Regel nicht ausreichen, um die Ausgaben nach der Pensionierung zu decken, muss zusätzlich privat Vermögen angespart werden. Dieses Vermögen beläuft sich zusammen mit den Vorsorgegeldern der Säule 3a sowie einem allfälligen Kapitalbezug der Pensionskasse in der Regel auf mehrere hunderttausend Franken. Da dieses Geld über einen langen Zeitraum (im Schnitt ca. 20 Jahre) verbraucht wird, kann es sich lohnen, einen Teil dieses Vermögens in Wertschriften zu investieren.